Leitfaden Legionellen

Legionellen in Warmwassersystemen

Legionellen sind bewegliche Stäbchenbakterien, die sowohl im Grundwasser als auch im Oberflächenwasser vorkommen. Sie haben die Fähigkeit Wassersysteme zu besiedeln (wie z.B. verschiedene haustechnische Anlagen), in welche sie mit der direkten Wasserzufuhr gelangen. Hauptverantwortlich für mögliche Erkrankungen des Menschen ist Legionella pneumophila.

Entscheidende Faktoren für die Vermehrung von Legionellen sind die Temperatur des Wasser sowie dessen Verweildauer im Leitungssystem. Im Warmwasser finden sie bei Temperaturen zwischen 25 und 50 Grad Celsius optimale Vermehrungsbedingungen. Bei ungünstigen Bedingungen kann dort eine hohe Anzahl von Legionellen erreicht werden. Erreicht die Wassertemperatur jedoch über 60 Grad Celsius, so werden diese abgetötet.

Ein Infektionsrisiko besteht insbesondere dann, wenn kleinste legionellenhaltige Wassertröpfchen (Aeorosole) mit der Luft eingeatmet werden. Besonders Vorsicht ist dort geboten, wo das Wasser fein zerstäubt wird, also beispielsweise in Duschen mit feinem Wasserstrahl, Whirlpools, Fontänen, Rutschen, Prallduschen etc. Das Trinken von legionellenbelastetem Wasser stellt hingegen kein Risiko dar und auch eine Übertragung von Mensch zu Mensch ist nicht nachgewiesen.

Eine erhöhtes Infektionsrisiko haben Menschen ab dem 50. Lebensjahr, vor allem eher Männer, Raucher, Menschen, die an einer chronischen Lungenerkrankung leiden, übermäßig Alkohol konsumieren sowie alle, deren Immunsystem bereits geschwächt ist.

Legionellen können zwei unterschiedlich verlaufende Krankheiten hervorrufen:

  • Das sogenannte „Pontiac-Fieber“: Dieses ähnelt einem grippalen Infekt, kann bereits nach 36 Stunden Inkubationszeit auftreten und klingt von selbst, nach ca. 3 bis 7 Tagen, ohne Schädigungen des Organismus, wieder ab
  • Bei der schweren Verlaufsform der „Legionärskrankheit“ (Pneumonie) beträgt die Inkubationszeit 2 bis 10 Tage. Die Krankheit beginnt mit Unwohlsein, Glieder- und Kopfschmerzen. Innerhalb weniger Stunden kommen Brustschmerzen, Schüttelfrost sowie ein Anstieg der Körpertemperatur auf 39 bis 40,5 Grad Celsius dazu. In diesem Fall ist eine Behandlung im Krankenhaus unbedingt erforderlich!

Wie kann man sich selbst am besten schützen?

  • Stellen Sie die Temperatur Ihrer Therme, des Wassererwärmungs- oder Speichersystems auf min. 60 Grad Celsius ein.
  • Werden die Duschen oder Wasserhähne längere Zeit nicht  benutzt (bspw. nach dem Urlaub, Krankenhausaufenthalt  oder bei seltener Duschfrequenz), so lassen Sie das heiße Wasser vor dem Duschen oder Waschen, möglichst ohne zu spritzen (Brausekopf am Boden legen),  für ca. 10 Minute ablaufen. Während dieser Zeit sollten sich nicht im Bad aufhalten. Auch bei Kaltwasser ist es wichtig, den Wasserhahn aufzudrehen und einige Zeit zu warten, bis frisches Wasser aus der Leitung kommt.
  • Perlatoren und Duschköpfe sollten regelmäßig gesäubert und mit Essigessenz entkalkt werden.
  • Verwenden Sie möglichst aerosolarme Brauseköpfe
  • Achten Sie auf gute Wärmeisolation der Kalt- und Warmwasserleitungen